Zurück aus dem Paradies der Werktätigen

DPRK top/bottom Wir sind wieder zurück aus dem Paradies der Werktätigen. Eine unfassbar intensive Woche voller schwer zu beschreibender Ereignisse in Nordkorea, dem seltsamsten Land der Welt. Ich sortiere meine Bilder und Gedanken und hoffe sie in Kürze präsentieren zu können. Hier schon mal zwei Bilder, die ganz gut die Kontraste verdeutlichen. Zum einen der Größenwahn der sich im ganzen Land findet, manifestiert im  Ryugyong Hotel und zum anderen das Bild eines Gebäudes wie man sie überall findet: verfallen, mit einfachsten Mitteln erbaut und irgendwie in Betrieb gehalten, die Räume darin beleuchtet von einer einzigen kalten LED-Lampe.

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Nach einem einigermassen entspannten Flug sind wir in Peking angekommen, haben schnell unser Hotel gefunden, eingecheckt und sind gleich los zum Tiananmen Square, man wartete schon auf uns und alle alle anwesenden chinesen wollten sich mit uns fotografieren lassen. Die erste Runde Essensbingo in einem chinesischen Restaurant haben wir gewonnen. Jetzt schlafen und morgen geht es mit dem zug nach Pyongyang. Und da sind wir dann wirklich offline.

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Morgen gehts los.

Morgen geht es los. Ja wirklich. Vor ungefähr vier Jahren hatte ich eine Idee. Mal ein halbes Jahr frei machen, woanders leben, eine Sprache lernen. Also die Dinge die ich nicht gemacht habe wenn alle sie machen, nach der Schule, während des Studiums. Hat mich nicht interessiert. Berlin ist doch auch ganz schön. Und überhaupt, wie soll ich denn das bezahlen?!?

Nach einigen Jahren abhängiger Beschäftigung der Gedanke ob es das nun gewesen ist für die nächsten 32 Jahre. Und die 40 ist auch nicht mehr weit. Bin ich dann alt? Kann ich nicht noch mal was anderes machen? Aber eigentlich mag ich meinen Job. Den aufgeben für ein Wagnis wie die Menschen in dem Auswandererdokus im Krawallfernsehen, mit 2000 Euro in der Tasche eine Strandbar in Thailand oder einen Segway-Verleih in Lilongwe aufmachen? Nicht mein Ding.

Freiheit auf Zeit, ein paar Monate raus, nicht nach drei Wochen den großartigen Ort am anderen Ende der Welt wieder verlassen müssen, ein Sabbatjahr, Sabbatical wie es bei den cool people heisst. Die Idee dem Chef vorgestellt, er guckt ein bisschen irritiert, wovon redet der Mann? Aber dann, wir machen das. Ist ja noch ein bisschen hin, vier Jahre, bevor ich 40 werde. Pläne schmieden, sparen, schon mal Flugverbindungen checken.

Als ich die Idee zum ersten Mal ausgesprochen habe hiess der Plan Buenos Aires, ein halbes Jahr dort leben, Spanisch lernen, Steaks essen, in die Stadt eintauchen. Irgendwann las ich ein Buch, Das große Los von Meike Winnemuth, sie gewinnt bei Jauch ne halbe Million und fährt einfach los, ein Jahr, 12 Städte, jeweils einen Monat. Warum eigentlich nicht denke ich, mir fehlt die halbe Million also sollen es sechs Städte in sechs Monaten sein, die Liste ist schnell erstellt, Shanghai, Tokio, Jerusalem, Addis Abeba, Havanna, Buenos Aires. Die Idee ist gut, allein, bei weiterem Draufrumdenken fallen mir so viele Städte und Orte ein die eigentlich auch besucht werden sollten. Und wollte ich nicht auch schon immer mal nach Korea (Nord)? Im letzten Jahr wächst und reift der Plan für eine solide Weltreise. Orte die ich schon immer mal sehen wollte, wegen der Geschichte, der Architektur, des Essens, weil es Strand, Hängematte, Schirmchendrink gibt. Hier werde ich davon erzählen.

Morgen gehts los. Nach Peking. Um dort kurze Zeit später in den Zug nach Pjöngjang zu steigen. Man bin ick uffjeregt!