Bolivia III Salar de Uyuni

Eigentlich sollte es nach Boliven ja nach Chile gehen. Gings auch erstmal. Von La Paz nach Cochabamba, tief im Dschungel und von dort zunächst nach Iquique in Chile. Angekündigt waren 12 Stunden Fahrt, gedauert hat sie letztendlich 19 Stunden, davon hat allein der Grenzübertritt sechs Stunden gedauert. Ein wirklich sensationell beeindruckendes System von Ineffizienz gepaart mit Faulheit und Desinteresse. Immerhin, am Ende war ich am Meer. Wellenrauschen, Sandstrand, baden gehen. Autofahrer die blinken und an Zebrastreifen anhalten. Und ein prima Schawarma-Imbiss. Aber ich muss weiter, ich bekomme Besuch aus Berlin und der landet in Calama, einer so langweiligen Stadt dass alle Touristen, die hier ankommen, das gleiche machen wie wir auch. Sie setzen sich direkt am Flughafen in ein Shuttle nach San Pedro de Atacama. Der Ort, der die Wüste im Namen trägt und von wo Ausflüge und Touren und Expeditionen dorthin starten, liegt auf gut 2.500m und eignet sich gut als Zwischenstopp um sich ein wenig der Höhe anzupassen. Denn anschliessend fahren wir für vier Tage (zurück) nach Bolivien, in die Salar de Uyuni, die grösste Salzpfanne der Erde und den Nationalpark Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa. Hier geht es bis auf knapp 5.000m – Höhen die einem ungeübt ganz schön zu schaffen machen können.

Wir haben eine Tour gebucht, morgens um acht gehts los, Transfer zur Grenze, eine Bretterbude auf dem Berg, dann Aufteilung auf Geländewagen, wir teilen unseren die nächsten Tage mit drei lustigen Chilenen von denen zwei stumm sind und der Dritte etwas deutsch spricht und uns freundlicherweise die interessanten und detaillierten Ausführungen unseres Fahrers zur Flora und Fauna sowie geologischen Besonderheiten der absurd schönen Landschaften die wir durchqueren. Die sind so großartig dass jeder Versuch einer Beschreibung lächerlich wäre. Wir sehen Wüsten, Felsformationen, Lagunen, Berge und haufenweise Viehzeugs: Lamas, Vicunias und natürlich James. James den Flamingo und alle seine Freunde und Verwandten die lustigerweise auch alle James heissen.

Am Ende der Tour landen wir in Uyuni, einem Kaff in der Wüste und erleben dort noch einen kleinen Umzug des bolivianischen Karnevals, der natürlich bunt und laut ist und dessen Lustigkeit sich hauptsächlich daraus speist dass alle Menschen sich gegenseitig mit enorm großen Wasserpistolen nasspritzen und anschliessend mit Rasierschaum aus Dosen garnieren.

Insgesamt eine war es eine großartige Tour bei der alles so war wie wir es erhofft haben. Wenn man diverse Reiseführer und einschlägige Travelseiten im Internet durchschaut, findet man haufenweise gruselige Geschichten über misslungene Touren, kaputte Autos mitten in der Wüste, betrunkene Fahrer, miese, versiffte Unterkünfte und wegen unzureichender Verpflegung am Ende der Tour halbverhungerte Reisende. Zugegeben, man wird nicht gerade gemästet aber es war immer gut gekocht und lecker, die Unterkünfte in denen serviert wurde waren einfach aber sauber. Einmal gabs sogar eine Dusche. Das Auto machte einen solide gewarteten Eindruck und der Fahrer war nicht nur unterhaltsam sondern auch verantwortungsbewusst und besonnen. Unser Veranstalter hiess Atacama Mistica, scheinbar einer der grösseren im Ort.

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